Das Gemälde Dulle Griet ist wieder zu Hause

Das Gemälde Dulle Griet (Tolle Grete) von Pieter Bruegel dem Älteren ist nach zweijähriger Abwesenheit jetzt wieder zu Hause im Antwerpener Museum Mayer van den Bergh. Ab 22. Januar ist die Dulle Griet nun wieder ein Blickfang des Museums. Nach einer gründlichen Restaurierung im Königlichen Institut für Kunstbesitz (KIK) in Brüssel reiste es nach Wien ins Kunsthistorische Museum, wo eine Übersichtsausstellung über Bruegel stattfand.

Das Gemälde Dulle Griet von Pieter Bruegel dem Älteren ist wieder zu Hause. Sie können es ab 22. Januar im Haus seines Entdeckers Fritz Mayer van den Bergh (1858-1901) besichtigen. Der Publikumsmagnet erhält in der Ausstellung wieder einen prominenten Platz. Das Gemälde war früher als düstere, groteske Landschaft mit einem dunkelroten Himmel und vielen Brauntönen bekannt. Nach der Restaurierung sieht es jetzt viel frischer aus. Die gelben Firnisschichten und späteren Übermalungen wurden entfernt, sodass das Gemälde nun wieder in seiner ursprünglichen Farbenpracht erstrahlt. Die Farbpalette ist heller und vielseitiger und es sind wieder Details wie der Teddybär, die fein ausgearbeiteten Helme und die prächtige Landschaft im Hintergrund zu erkennen, die lange im Verborgenen schlummerten. Bruegels Pinselführung und seine außergewöhnliche malerische Begabung sind jetzt wieder sichtbar. Das Raumgefühl wurde wiederhergestellt und verleiht der gesamten Darstellung eine wesentlich stärkere Tiefenwirkung.

2019 wird ein Bruegel-Jahr. Das Museum Mayer van den Bergh hat in diesem Jahr neben der Rückkehr der Tollen Grete jedoch noch einen weiteren Grund zum Feiern. Am 5. Oktober ist es genau 125 Jahre her, dass Fritz Mayer van den Bergh die Dulle Griet auf einer Auktion in Köln erwarb. Dort interessierte sich niemand für das befremdliche Werk, das man in großer Höhe aufgehängt hatte. Fritz Mayer van den Bergh, der aufmerksamer als die prestigeträchtigen Museen seiner Zeit war, kaufte das Gemälde für nur 448 alte belgische Franken. Damals war man noch davon überzeugt, das Meisterwerk sei verloren gegangen. Mayer van den Bergh hatte jedoch einen guten Riecher für geniale Funde dieser Art: Kunstwerke, die aus der Mode gekommen und in Vergessenheit geraten waren, faszinierten ihn. Auch Florent Van Ertborn (1784-1840), der rund 100 Spitzenwerke erwarb, die sich heute im Besitz des Museums der Schönen Künste in Antwerpen befinden, war seiner Zeit weit voraus und hatte ein gutes Auge für die Schönheit und Qualität der Kunst des Mittelalters und der Renaissance.

Ab 5. Oktober 2019 veranstaltet das Museum Mayer van den Bergh eine Ausstellung über die große Leidenschaft dieser beiden tonangebenden Antwerpener Sammler. Neben der Tollen Grete und Meisterwerken von Jean Fouquet, Rogier Van der Weyden und Gerard David erhalten die Besucher auch einen Einblick in die Geschichten hinter den Ankäufen. Ganz gleich, ob es nun Schnäppchen oder geniale Funde waren: Der Kennerblick von Fritz Mayer van den Bergh und Florent Van Ertborn ist in dieser Auswahl aus ihren Sammlungen deutlich erkennbar. In Zusammenarbeit mit dem Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen.

 

Praktische Informationen

Dulle Griet ist wieder zu Hause

Ab dem 22. Januar 2019

 

Von Fouquet nach Bruegel

Ab dem 5. Oktober 2019

 

Museum Mayer van den Bergh

Lange Gasthuisstraat 19

2000 Antwerpen

www.museummayervandenbergh.be

 

Öffnungszeiten

Dienstags bis sonntags von 10 - 17 Uhr

Eintrittspreise: € 8 / € 6 / € 1 / gratis

 

Nadia De Vree

Press coordinator Museums and Heritage, City of Antwerp